Wie war das eigentlich noch… drehen wir einfach einmal das Rad zurück.
Nach drei Jahren als Fahrer im Omnibus-Reiseverkehr, traf der Gründer der OVZ Omnibus Vermittlungs Zentrale Heidelberg GmbH (nachfolgend OVZ), Michael Bering, eines Nachts an der Italienisch/Schweizerischen Grenze einen Kollegen, der leer nach Frankfurt unterwegs war. Der kam von Caorle und hatte seine Gäste dort zum Hotel gebracht. Bering selbst fuhr mit einem leeren Bus in eben dieses Caorle, um Gäste abzuholen. Der Kollege war aus Frankfurt, er aus Heidelberg.
Nun, Nachtfahrten sind lang, viele Gedanken gehen durch den Kopf. Da muss es doch eine Lösung geben? Na klar, wenn eine zentrale Stelle solche Fahrten unter einen Hut brächte, wäre das für alle Beteiligten ein Gewinn.
Und so wurde am 16. Februar 1980 die OVZ ins Leben gerufen.
Schon damals spielte der Umwelt-Gedanke eine ganz entscheidende Rolle. So konnten bis heute Tausende unnötige Leerfahrten vermieden, Millionen Liter Dieseltreibstoff eingespart und Hunderttausende unnötiger Kilometer vermieden werden.
Stellen Sie sich eine sehr große Wand vor, auf der jede Menge Styropor-Platten kleben. Eingeteilt mit dickem Filzstift in NORD, OST, SÜD, WEST - jeweils ca. ein Quadratmeter. Außerdem in Inland und Ausland - noch einmal je vier Quadratmeter. Alle Leerfahrten wurden auf weiße Zettel geschrieben und entsprechend an die Wand gepinnt. Gruppen waren rot, freie Busse wurden durch grüne Zettel markiert.
Reichlich geschafft von der Nachtschicht als Taxifahrer (der erste Kredit war längst aufgebraucht) saß Bering im Büro und tippte mit einer alten Olympia-Schreibmaschine Werbeschreiben.
Wissen Sie, was seinerzeit ein Telex-Gerät gekostet hat? So um die 3.800,- DM musste man schon hinblättern. Aber schon damals war klar: Ohne gute Kommunikationsmittel kann das alles nicht funktionieren. Übrigens - Computer gab es für den privaten Bereich noch nicht, zumindest war das nicht bezahlbar.
Nach einem guten Jahr war die OVZ in Fachkreisen schon sehr bekannt, die Zettelflut an der Wand kaum noch zu bewältigen.
Man hörte viel von Computern und dass das die Büro-Zukunft sei.
Nach eingehender Recherche stand der Kauf eines solchen "Gerätes" an.
Für die junge OVZ eine gigantische Investition, denn das Teil kostete damals fast unerschwingliche 22.000,- DM!
Der Computer (eingebaut in einen Schreibtisch) bestand aus einer frei stehenden Tastatur, einem Monitor, zwei Floppy-Laufwerken (so groß wie eine Pizza, und es passten immerhin drei Schreibmaschinenseiten drauf) und einem Epson 9-Nadel-Drucker, der immerhin schon vorwärts und rückwärts drucken konnte.
Nach dem Umzug in größere Büroräume kam dieser sofort in eine mit Schaumgummi ausgekleidete Kiste - er war unerträglich laut.
Unerträglich deswegen, weil zu dieser Zeit täglich ca. 100 Listen (je 10 Seiten) gedruckt und an Kunden per Post versandt wurden.
Die OVZ hatte nun eine elektronische Kundendatei, konnte Listen und Briefe drucken - aber eine automatische, umfangreiche Möglichkeit Fahrten zu vergleichen gab es noch nicht.
Obwohl schon damals ein EDV-Fachmann Programme zauberte, die nach einer "Über-Nacht-Analyse" tatsächlich passende Leerfahrten und Gruppen fanden. Aber dafür rechnete der Computer stundenlang und die mittlerweile schon mehr als 500 Kunden wollten zeitnahe Ergebnisse.
Bering entschloss sich, den Computer mit "frei stehender Tastatur" (für Fachleute: eigentlich ein etwas aufgemotzter Commodore-Rechner) gegen einen "richtigen" zu tauschen. Ein Gerät, das die Ansprüche der OVZ erfüllen konnte, kostete monatlich 1.800,- DM Miete, an einen Kauf war damals nicht zu denken. Eine damals riesige Investition.
Aber es musste sein, und so hatte die OVZ ab sofort an jedem Arbeitsplatz (inzwischen war die Mannschaft auf 4 angewachsen) einen Bildschirm und darüber hinaus zwei riesige Computer-Schränke im Flur.
Die Telex-Kommunikation lief mittlerweile sehr gut, zumal die OVZ über einen Rahmenvertrag mit Siemens sehr günstig gebrauchte Geräte liefern konnte. So hatten zu dieser Zeit doch weit über 70% aller OVZ-Partner ein solches Gerät!
Bering erinnert sich: Das Rattern der Telex-Maschine war damals wirklich gerne gehört, denn dann wurden Daten übermittelt.
Die letzten Geräte dieser Ära verfügten sogar schon über eine Abruf-Funktion. Allerdings konnten nur die wöchentlichen Spanien-Pendel abgefragt werden - man fuhr damals per Bus nach Lloret de Mar, einige Unternehmen mit 10 Bussen gleichzeitig.
Welch eine Errungenschaft! Man schob ganz einfach in München ein Blatt Papier in eine Maschine - und im gleichen Augenblick konnte der Kunde in Hamburg, Düsseldorf oder Karlsruhe diese Mitteilung lesen.
Anfangs sehr skeptisch angenommen, war der Siegeszug nicht aufzuhalten.
Informationen über Leerfahrten, Gruppen oder Fahrtaufträge konnten so sehr schnell rund um die Uhr an die OVZ übermittelt werden.
Die neue Faxgeräte-Generation bot für die Partner der OVZ die Funktion des Fax-Abrufs. Man wählte die Nummer der OVZ und hatte umgehend eine Liste mit allen Informationen auf dem Schreibtisch.
Bisher gab es (neben den natürlich sehr zahlreichen Telefon-Anfragen) nur die 14-tägig erscheinende Liste, genannt "Hallo Chef", per Postversand.
Also ein ganz enormer Schritt in Richtung Aktualität.
Die (vorerst) letzte Entwicklungsstufe in der Datentechnik.
Fast unglaublich, dass alle Daten der OVZ in Hamburg, Berchtesgaden und Pirna genauso zur Verfügung stehen wie in Sydney, auf Oahu und den Osterinseln. Wobei Letztere sie wahrscheinlich nicht so dringend benötigen… .
Online - und fast ohne Zeitverlust.
Ein Telefonanschluss und ein Computer reichen völlig aus, um alle diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können.
Allerdings - Software war damals noch fast ein Fremdwort, die Programme mussten deswegen alle selbst entwickelt werden.
Der Aufwand hierfür war und ist gigantisch, denn bisher wurden in die Entwicklung geeigneter Software weit mehr als eineinhalb Millionen Euro investiert. Und der Programmierer ist inzwischen ein fest angestellter Mitarbeiter, denn die Entwicklung geht mit Sicherheit weiter.
Heute ist in allen Bereichen die Eingabe und Abfrage der Daten völlig automatisiert. Auch mögliche Vermittlungen stehen den Partnern als Vorschlag sofort online zur Verfügung.
Im Lauf der Jahre sind alle Leistungen signifikant gewachsen und es kommen weitere hinzu.
• Vermittlung von Gruppen und Leerfahrten
• Speicherung von Ausflugsfahrten
• Datenbank mit einigen Hunderttausend Informationen über Bewertungen von Reiseveranstaltern und Busunternehmen
• Informationen über den Fuhrpark der angeschlossenen Unternehmen
• Eine der umfangreichsten Datenbanken für Busfahrer*Innen
• Auf Wunsch - auch online - automatische Angebotserstellung für Kleinunternehmen
• 24 Stunden / 365 Tage Notdienst mit persönlicher Erreichbarkeit
• Datenbank leer stehender, verfügbarer Busse
• Vermittlung von Aufträgen
• Datenbank busfreundlicher Hotels mit Präsentationsmöglichkeit
• Datenbank aller europäischen Omnibusunternehmen und Reiseveranstalter
Ganz wichtig: Die OVZ fungiert immer nur als Vermittler, es entstehen unseren Partnern keine Provisionen!
Nach einer bestandenen Schreiner-Lehre ließ sich Sohn Andreas doch davon überzeugen, eventuell in die Fußstapfen von Vater Michael Bering zu treten und absolvierte erfolgreich eine kaufmännische Lehre. Eigentlich ein echter Familienbetrieb, denn die Mutter - Nelly Bering - ist seit mehr als 35 Jahren als gelernte Steuerfachfrau für die Buchhaltung zuständig und konnte dieses Wissen auch weitergeben.
Eine unschätzbare Bereicherung für die OVZ, denn zwischenzeitlich verlagerten sich die Interessen des Firmengründers immer mehr weg von der Straße in Richtung Feuer und Wasser. Alfred Ritter (RitterSport) war 1986 in die damalige Bürogemeinschaft eingezogen und teilte Berings Begeisterung für Heißluftballons und Segelboote. Dies führte zur Gründung von BallOnTour und später BeringSeaTours. Fortan segelte Bering mit (Firmen-)Gästen in griechischen und karibischen Gewässern.
Im Jahr 2000 übernahm Andreas Bering die OVZ Heidelberg GmbH - Michael Bering war endgültig ausgeschieden.
Nach 15 Jahren Aufbauarbeit - teilweise in einer äußerst bereichernden und kooperativen Bürogemeinschaft (Rechtsanwalt, Grafiker, Soziologe, Incoming-Agentur, Werbe-Fachmann, Übersetzer und Heizungsbauer) - war die OVZ Heidelberg GmbH 1995 in ein Bürogebäude nach Sandhausen (bei Heidelberg) umgezogen. Der Aufbau ging weiter. Die gesamte Software wurde von fest angestellten - und auch heute noch tätigen - Programmierern neu aufgebaut und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Das immer stärker werdende Internet stellte und stellt bis heute ganz neue Anforderungen.
2022 haben wir erfolgreich einen Umzug innerhalb Sandhausens vollzogen.
2023 haben wir unsere Internetauftritte ovz.de und bus365.de mit der Responsivität auf die von uns und dem Internet gewünschte Aktualität gebracht.
Bei aller modernen Elektronik und perfekter Software ist eines völlig klar:
Nur kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in persönlichen Gesprächen weiterhelfen, Daten kontrollieren, Trends mit Kunden erörtern und beratend tätig sein.
Insbesondere der Notdienst - die Erreichbarkeit rund um die Uhr - lässt sich durch keine noch so gute Datenbank oder Internetseite ersetzen.
Beim Original - der OVZ Heidelberg GmbH - haben Sie es mit Menschen vom Fach zu tun - ein beruhigendes Gefühl für alle Partner.
Sandhausen, im November 2023
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